Ich schreibe diesen Beitrag nun knapp 5 Monate nach meinem letzten Beitrag. Viel geändert hat sich nicht. Die Allermeisten von uns leben immer noch – Gott sei Dank und auch in meiner Tätigkeit konnte ich keine durch Covid-Verstorbenen verzeichnen. Gestorben wird dennoch. Aber das ist in diesen Zeiten kein Thema mehr.
Geändert hat sich aber trotzdem etwas. Die Spaltung wird immer größer – ja, das ist deutlich sicht- und spürbar. Besonders für die sensibleren Menschen unter uns. Ebenso der Druck, die Verwirrung, die Unsicherheit und die scheinbare Aussichtslosigkeit. Ich schreibe bewusst scheinbar, denn es ist nicht aussichtslos. Auch, wenn einige im Fernsehen agierenden Persönlichkeiten und das im besten Fall subtil, uns immer wieder suggerieren möchten.
Ich hatte kürzlich eine mich erschreckende Erkenntnis. Beim Walken. Ich habe erkannt, dass ich den Tieren und Insekten gegenüber sehr wohlgesonnen, freundlich und liebevoll bin. Habe Schnecken aufgehoben, die auf dem Fahrradweg ihrem sicheren Tod entgegenkrochen und freue mich über Vögel, die auf meinem Weg sitzen bleiben. Mir kam letztens ein Hund mit seinem Frauchen an der Leine entgegen. Auf “meiner” Seite. Den Hund lächelte ich an und bemerkte, dass ich dachte: warum kann sie nicht auf der anderen Seite laufen? Jetzt muss ich Platz machen! Ich erschrak vor mir selbst. Denn so bin ich nicht. Aber in Ansätzen bin ich durch die letzten Monate so geworden. Ich fühlte mich in den Hund und auch in sein Frauchen hinein und die Beweggründe, warum sie auf “meiner” Seite lief, waren auf einmal glasklar. Ihr Hund konnte so links auf dem Grünstreifen laufen und war nicht der Gefahr durch leider allzu oft in rasantem Tempo heranrasende Fahrradfahrer ausgesetzt. Ich schaute vom Hund hoch zu ihr, lächelte sie an und ging ein Stück zur Seite. Sie lächelte dankbar zurück und ich schämte mich. Schämte mich, weil mir klar wurde, dass ich Tieren und Insekten liebevoll begegne, aber fremden Menschen draußen mittlerweile eher selten.
Ich gehe regelmäßig walken. Was mir in den letzten Wochen verstärkt aufgefallen ist: die Menschen lächeln wieder. Sie grüßen, obwohl man sich eigentlich gar nicht kennt, sie wünschen einen guten Tag und strahlen. Auch im Supermarkt. Ja, es ist schwer, dies unter den Masken, die uns unsichtbar machen, gut zu erkennen. Viele schauen sich auch nicht mehr in die Augen, sondern nach unten oder konzentriert auf die zu kaufenden Waren. Vielleicht aus Angst, vielleicht aus Resignation.
Mir wurde klar, dass ich mich nur trauen muss, dass ich mich öffnen darf. Ich habe das Experiment gestartet und bin nur noch fasziniert, dankbar und habe erkannt, dass dies der richtige Weg in die Zukunft ist. Wenn ich nun das Haus verlasse, “mache ich mein Licht an”. Und es zieht an! In meinem Stammsupermarkt lächelt nun sogar die “grimmige” Kassiererin, die kürzlich noch viele Kunden mit einem “Maske hoch!” oder einem “Abstand halten!” regelrecht anschnauzte. Wir Menschen sehnen uns nach einem liebevollen Wort und einem von Herzen kommenden Lächeln. Mehr als je zuvor…..
Mir ist bewusst, dass gerade feinsinnige und sensitive Menschen es in diesen Zeiten, die für mich nichts anderes als ein spirituell-geistiger Informationskrieg sind, es sehr schwer haben. Nicht nur das sichtbare Übel wird durch Nachrichten & Co. irgendwie an uns herangetragen, sondern wir spüren auch die Energien in den nicht sichtbaren Bereichen. Versucht erst gar nicht, dies einem noch nicht ganz so bewussten Menschen irgendwie verständlich zu machen. Er kann es noch nicht verstehen und muss er auch nicht. Nehmt Euch die Ruhe, die Zeit und die Rückzugsmöglichkeiten, die Euch die Natur, der Wald, der Garten oder ein gutes Buch bieten. Umarmt Eure Lieben, Eure Freunde und tut, was Euch Freude bringt.
Und vielleicht traut auch Ihr Euch bei diesem kleinen Experiment mitzumachen. Ihr werdet sehen, dass Ihr genau DAS, was Ihr aussendet, auch zurückbekommt. Seid Ihr souverän in der Liebe und begegnet den Menschen mit einem offenem Herzen und einem Lächeln, dann bekommt Ihr es zurück. Vielleicht nicht immer und jeden Tag, aber jeden Tag mehr. Das gibt Kraft, diese “wilden” Zeiten zu überstehen.
In Liebe, Carmen
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